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Consent-Banner, Google V2 Consent Mode und der Einsatz von Google Tag Manager

Im modernen digitalen Ökosystem ist die Erhebung und Verarbeitung von Nutzerdaten ein zentraler Bestandteil von Online-Marketing, Personalisierung und Erfolgsmessung. Gleichzeitig stellen Datenschutzgesetze wie das Schweizer DSG oder die europäische DSGVO klare Anforderungen an Transparenz und Einwilligung. In diesem Spannungsfeld bewegen sich Consent-Banner, Googles neuer Consent Mode V2 sowie technische Plattformen wie der Google Tag Manager (GTM).

1. Consent-Banner als Schnittstelle zwischen Nutzer und Tracking-Ökosystem

Ein Consent-Banner (auch Cookie Popup genannt) ist die erste Interaktionsschicht, wenn ein Nutzer eine Website betritt. Es hat die Aufgabe,

Die Einwilligung (oder Ablehnung) ist damit die rechtliche Voraussetzung dafür, ob und wie Tracking-Skripte ausgeführt werden dürfen.

2. Google Consent Mode V2 – die Brücke zwischen Recht & Technik

Google hat im Januar 2024 den Consent Mode V2 eingeführt, um Webseitenbetreibern eine datenschutzkonforme Schnittstelle zwischen Consent-Bannern und Google-Diensten zu bieten.

Kernidee:

Beispiele:

Das bedeutet: Auch wenn Nutzer Tracking ablehnen, erhält Google aggregierte, anonymisierte Daten, die im AdTech-Ökosystem weiterverwertet werden können – ein Balanceakt zwischen Datenschutz und Werbewirksamkeit.

3. Rolle des Google Tag Managers (GTM)

Der Google Tag Manager ist das zentrale Werkzeug, um Consent-Banner mit Tracking-Skripten zu verbinden.

Funktionsweise:

Beispiel:

4. Google Ad Tags, Pixels und andere Scripts im Consent-Kontext

Google Ad Tags

Facebook Pixel, LinkedIn Insight Tag & Co.

Google Analytics (GA4)

5. Technische Integration: Consent Banner ↔ GTM ↔ Google V2

Der technische Ablauf sieht wie folgt aus:

  1. Consent Banner (z. B. OneTrust, Cookiebot oder Custom Lösung) wird geladen.
  2. Nutzer wählt „Akzeptieren“ oder „Ablehnen“ (teilweise granular pro Kategorie).
  3. Das Banner schreibt die Consent-Signale (ad_storage, analytics_storage, etc.) in die dataLayer des GTM.
  4. Der Google Tag Manager liest diese Signale aus.
  5. Tags (Ads, Analytics, Pixel) werden nur ausgelöst, wenn die Einwilligung vorliegt.
  6. Wenn keine Einwilligung → Google Consent Mode aktiviert den eingeschränkten Betrieb (keine Cookies, nur modellierte Daten).

6. Warum das auch in der Schweiz relevant ist

Obwohl das Schweizer Datenschutzgesetz (DSG) weniger strikt als die DSGVO ist, gelten folgende Punkte:

Praktische Folge:
Ohne korrekt implementierten Consent Mode V2 und ein funktionierendes Consent Management riskieren Schweizer Unternehmen nicht nur Bussen (bis 250’000 CHF), sondern auch den Verlust von Datenbasis für ihr Online-Marketing.

7. Best Practices für Schweizer Unternehmen

  1. Consent-Banner einführen, das Google Consent Mode V2 unterstützt.
  2. GTM Consent-Einstellungen aktivieren und für alle Tags Kategorien definieren.
  3. Ad- und Analytics-Tags nur feuern, wenn Opt-in vorliegt.
  4. Fallback-Strategien einrichten: Modellierte Conversions statt vollständiger Daten.
  5. Dokumentation & Protokollierung: Nachweis, wann und wie Einwilligungen erteilt wurden.
  6. Regelmässige Audits: Prüfen, ob neue Tags (z. B. durch Marketing-Teams hinzugefügt) DSG-konform laufen.

✅ Fazit

Der Zusammenhang zwischen Consent-Bannern, Google V2 Consent Mode, Google Tag Manager und Tracking-Skripten ist nicht nur eine technische Schnittstelle, sondern ein rechtlich-technisches Sicherheitsnetz. Wer Consent Mode korrekt integriert, stellt sicher, dass seine Marketing-Messungen weiterlaufen – und gleichzeitig die Anforderungen des DSG sowie der DSGVO eingehalten werden.